Junge Union fordert lückenlose Aufklärung um Konik-Pferde

12.03.2020

Aktuell Schuldzuweisungen statt Einsicht und Aufklärungsbereitschaft

Nach den tragischen Vorfällen mit toten Konik-Pferden im Speicherkoog schieben sich nun NABU und LLUR scheinbar gegenseitig die Schuld für die Vorfälle und das Ausmaß in die Schuhe. „Es ist schlimm genug, dass es mehrere tote Konik-Pferde in Dithmarschen gibt, die unterversorgt waren. Dass der NABU jetzt anführt, dass das Land benötigtes Geld für eine Fanganlage der Tiere nicht bereitgestellt habe und man deshalb „seinen Job nicht habe machen können“ schlägt dem Fass den Boden aus“, so Birte Glißmann Vorsitzende der Jungen Union Schleswig-Holstein.


Glißmann weiter: „Auch der NABU hat eine Fürsorgepflicht für die Tiere und kann nicht Tiere oh-ne ausreichend Futter sich selbst überlassen, weil der Verband auf Geld vom Land hoffe. Das Prob-lem scheint auch nicht neu zu sein, schließlich würden schon seit Jahren zu viele Tiere auf einer viel zu kleinen Fläche stehen. Auch konnten über einen längeren Zeitraum erforderliche tierärztli-che Untersuchungen offensichtlich nicht durchgeführt werden. Spätestens dann hätte der NABU zum Wohl der Tiere jene abgeben oder aktiv um Hilfe bitten müssen. Die Verantwortlichkeit von Tierhaltern hört nicht mit dem Stellen von Förderanträgen auf. Und auch wenn die Überraschung bei den Vertretern des NABU groß ist, dass im Winter das Nahrungsangebot für Tiere im Koog knapp wird und sich Wasser an vielen Stellen sammle, ist es immer noch deren Aufgabe sich, um die Tiere zu sorgen.“


Die Junge Union Schleswig-Holstein fordert unterdessen eine lückenlose Aufklärung in der Causa. Sollten sich die Aussagen des NABU bestätigen, dass mehrfach Geld für eine Fanganlage seitens des LLUR abgelehnt wurden, ist zu prüfen, warum dies geschah und warum der Naturschutzbund dann keine weiteren Maßnahmen einleitete. „Der NABU ist oft und gern in den Medien präsent. Wenn das Land angeblich „x-Mal“ einen Antrag ablehnt, der für die Versorgung von Tieren unab-dingbar sei, hätte man doch sicher einen anderen Weg gefunden, statt mindestens zehn tote Ko-nik-Pferde billigend in Kauf zu nehmen. Man stelle sich einmal vor, ein Landwirt hätte über einen Zeitraum von zwei Jahren keine tierärztlichen Untersuchungen durchführen und Tiere verwahrlo-sen lassen. Der Ruf nach Tierhaltungsverboten und auch strafrechtlichen Ermittlungen hätten sei-tens des NABU sicherlich nicht lange auf sich warten lassen. Daher ist es richtig, dass der Land-wirtschaftsminister den Vorfall nun endlich zur Chef-Sache erklärt hat. Das muss aber auch hei-ßen, dass gegenseitige Schuldzuweisungen aufhören und die Aufklärung von beiden Seiten vo-rangetrieben wird.“ so Glißmann abschließend.